Risiken

Vor einigen Tagen ist eine Patienten bei einer Gesäßvergrößerung mit Eigenfett ums Lebens gekommen. Diese Nachricht hat mich als Plastischer Chirurg aber auch als Mitglied der Gemeinschaft mitgenommen. Ist es das alles Wert? Eine philosophische Frage, die man aus dem Stehgreif nicht beantworten kann, oder zumindest diskutieren muss. Ich denke ganz wichtig ist immer eine Risiko-Nutzenabwägung. Wo fängt es an noch Sinn zu machen sich einer Behandlung zu unterziehen und wann fangen die Risiken an so ins Gewicht zu fallen, dass man von dem einen oder anderen Eingriff Abstand nehmen sollte. Dabei Unterscheiden wir auch wieder hier technische Fehler von Schicksaal und Operationen, die einfach mit einer hohen Komplikationsrate behaftet sind.

 

Die Bild Zeitung hat berichtet:

https://www.bild.de/bild-plus/regional/duesseldorf/duesseldorf-aktuell/zweites-todesopfer-in-po-arzt-praxis-auch-eine-studentin-starb-nach-eingriff-63167762,view=conversionToLogin.bild.html

 

Beleuchten wir den Fall: Bei einer Eigenfetttransplantation wird eigenes Fett abgesaugt und zur Körperformung wieder eingebracht. Dabei gibt es je nach Region ganz unterschiedliche Risikopotentiale. Eigenfetttransplantationen zur Burst für eine Brustvergrößerung oder ins Gesicht sind als eher Risikoarm (nicht Risikofrei) zu bewerten. Dahingegen sind Eigenfetttransplantationen zum Gesäß hochriskant. Warum ist das so? Das liegt an der Anatomie. Im Bereich des Gesäßes finden wir sehr große Blutgefäße in die Fettgewebe eindringen und Embolien verursachen kann. Diese befinden sich vorzugsweise in der Muskulatur und aber auch im normalen Binde- und Fettgewebe.

 

Mit einer Sterberate von 1:3000 (das bedeutet, dass von 3000 Eigenfettvergrößerungen am Gesäß eine Patienten stirbt, ist dieser Eingriff der riskanteste der gesamten ästhetischen Chirurgie. Plastische Chirurgen sehen den Eingriff als eher kritisch und sehr riskant. 

 

Anbei eine Stellungnahme der Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie.

 

https://www.dgpraec.de/pressemitteilungen/todesfall-in-duesseldorf-plastische-chirurgen-warnen-vor-gesaessvergroesserung/

 

Meiner Meinung nach muss man mit einer Eigenfetttransplantation zum Gesäß sehr vorsichtig umgehen, genau beraten und aufklären und im Detail die Risiken abwägen. 

 

Manchmal ist etwas weniger doch viel mehr.

 

Dr. med. Zaher Jandali

weitere Infos im Blog unter www.jandali.de/blog

 

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